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Fanfiction – Eine angenehme Geisel

Chapter 1 | Chapter 2

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte von Ninzin, bei der ihr mitbestimmen könnt, wie es weiter gehen soll. Schreibt einfach eure Vorschläge und Ideen in das Formular unten ein - wir sind gespannt auf eure Mails!


Chapter 1

Es war ein klarer Auftrag: unbemerkt in die Burg eindringen, die Tochter des Beraters, Magnus, in seine Gewalt bringen und mit ihr wieder unbemerkt aus der Burg fliehen.
Es war etwas, dass Yarik schon viele Male getan hatte, zwar in einem kleineren Ausmaß, aber er hatte es schon ein paar Mal gemacht. Er wusste nur zu gut, dass dies nicht so ein leichtes Unterfangen war, wie bei den Bauern oder den Provinzverwaltern, denen er ebenfalls schon einiges – auf Befehl – angetan hatte.
Die Wachen sowie die Burgmauern waren schwere Hindernisse, die man nicht unterschätzen durfte. Für einen geübten Assassin kein Problem, aber Yarik... Es war sein erster Auftrag bei dem er in eine Burg eindringen musste.
Er kannte durch Informanten jeden einzelnen Winkel und jeden einzelnen Gang, sowie jede auch noch so kleine Veränderung im Gemäuer. Dieses Wissen konnte im äußersten Notfall sein Leben retten – besonders mit einer Geisel.
Yarik wollte sich nicht ausmalen, was geschah, wenn er entdeckt wurde. "Schweigen bis zum Tod", hieß die Regel für diesen Fall oder sich selbst durch Gift oder einen Schwerthieb das Leben zu nehmen, bevor er gefangen genommen wurde.
Ihm fröstelte bei diesem Gedanken. Er war ein ausgebildeter Assassin, konnte sich aber nicht mit diesen Regeln abfinden.
Um sich abzulenken, ging er in seinen Gedanken noch ein letztes Mal seinen Plan durch. Dann atmete er tief ein und verschmolz mit der Dunkelheit.
Nun war er lautlos, unsichtbar und eine tödliche Waffe, die vor nichts zurückschreckte. Er war eine andere Person. Jeder seiner Zweifel an den Regeln der Assassin und auch jegliche emotionale Regung in ihm waren ausgelöscht. Jedes Misstrauen an sein Gelingen waren – wie er – von der Dunkelheit verschluckt worden.
Er fühlte sich nun sicher und unbesiegbar. Ihm schien es so, als würde ihm niemand mehr das Wasser reichen können, weil man ihn weder hörte noch sah. Es war nun seine Welt, in der er tun und lassen konnte, was er wollte, bis er auf jemanden seinesgleichen traf.
Yarik atmete ein letztes Mal in der Zwischenwelt von Licht und Schatten ein und rannte im Schutz der Nacht durch die Gassen der Stadt. Einige Male hatte sich der Herr der Finsternis hinter Kisten oder in einem Hauseingang verstecken müssen, weil er eine Wache oder normale Bürger bemerkt hatte. Ein Mal hatte er sogar eine Hauswand erklimmen müssen, um dem todbringenden Licht einer Laterne einer Stadtwache entgehen zu können.
Ihm war bewusst, das dies nur ein Spaziergang im Vergleich zu dem war, was noch vor ihm lag. Die Burg. Ein Steingefängnis, das ihm im schlimmsten Fall sein Leben kosten konnte.
Sein Weg führte ihn weiter in das Zentrum der Stadt. Bis er vor der ersten Steinmauer stand. Das erste Hindernis, das sich in den Himmel streckte, war gekommen. Jetzt musste Yarik noch weiter in die Dunkelheit eintauchen.
Er stand in einer nahe gelegenen Gasse und beobachtete die Wachen auf der Mauer. Es waren zwei Männer, die jeweils mit einem Schwert bewaffnet waren und alle zehn Atemzüge an der von Yarik ausgesuchten Stelle zum Einschleichen in die Burg vorbeikamen.
Yarik schätzte ab, wie lange er genau zum Erklimmen der Wand benötigte. Er musste schneller sein.
Mit geübten Bewegungen schlich er sich an die Mauer und sah hinauf. Die Wachen drehten sich gerade den Rücken zu und gingen. Yarik nahm seinen Enterhaken und warf ihn empor. Er hatte das Eisen vorher mit Stoff überzogen, damit er keinen Laut verursachte und man ihn schlechter erkannte.
Jetzt lauschte er auf die Schritte der Wachen. Er erklomm vorsichtig die ersten Meter der Mauer, bis er sich sicher war, dass die Wachen sich wieder entfernten. Er schwang sich lautlos über den Rand der Mauer auf den schmalen Weg, löste seinen Enterhaken und sprang wieder über den anderen Rand der Mauer. Er erschrak im Sprung. Unter ihm stand ein Marktstand. Mit einer schnellen Bewegung stieß sich Yarik von der Mauer ab. Schon stand er im Burginnenhof.
Zum Glück schliefen die Bewohner innerhalb der Burgmauern schon. Sie hätten bestimmt Yariks Aufprall auf den Boden gehört, da ihm ein leiser Fluch entfahren war. Er hatte sich sofort den Mund zugehalten und die Augen geschlossen. Jetzt konzentrierte er sich auf seinen Atem, damit er wieder in die Dunkelheit eintrat, aus der er bei seinem Sprung einen Schritt herausgetreten war.
Es dauerte nicht lange, bis die Finsternis ihn umgab. Er konnte ungehindert seinen Weg fortsetzen. Sogar noch unvorsichtiger als außerhalb der Burgmauern. Alle glaubten anscheinend, dass niemand die Burgmauern hinter sich lassen konnte ohne von den Wachen entdeckt zu werden. Innerhalb der dicken Mauern gab es keine Wachen. Die Wachen befanden sich erst wieder vor dem Tor der Burg.
Yarik rannte gelassen durch die Straßen und lauschte angestrengt auf seine Umgebung. Innerhalb der Häuser konnte schließlich noch jemand auf sein und ihn hören.
Er hatte umsonst gelauscht. Niemand war auf und konnte ihn hören. Alle Bürger befanden sich in der Traumwelt und konnten ihm keine Probleme bereiten.
Mit einem Satz stand Yarik im Schatten eines Baumes an der Rückseite der Burg und untersuchte die Wand auf eine Unebenheit, die ihm einen Geheimweg öffnen sollte.
Zu seiner Enttäuschung musste Yarik feststellen, dass sich mehrere Unebenheiten, die auf einen Mechanismus zum Öffnen eines Geheimganges hinwiesen, in der Wand befanden, doch keine von ihnen einen Weg in die Burg freigab. Yarik versuchte es noch wenige Male – untersuchte sogar noch Teile der Wand, die nicht im Schatten des Baumes lagen – dann gab er auf. Jetzt musste er sich etwas einfallen lassen, bevor der Mond seinen Platz langsam an die Sonne abtrat oder er von Wachen entdeckt wurde.
Es hätte so einfach sein können. Hätte es diesen Geheimgang gegeben, wäre Yarik schon in der Burg und würde in den Versteckten Wegen zu seinem Ziel gelangen. Jetzt würde es um einiges schwerer werden. Er musste sich nicht nur einen Plan überlegen, um in die Burg zu gelangen, sondern auch, um wider heraus zu gelangen.
Für diesen Fall hatten ein paar erfahrenere Assassine ihm einen Tipp gegeben. Sie hatten sich Sorgen gemacht, weil Yarik eigentlich von einem von ihnen begleitet werden sollte, aber alle zur Verfügung stehende Assassine waren die gewesen, die noch in ihrer Ausbildung waren oder die Unerfahreneren wie Yarik.
Es war ein simpler Trick, dem sie ihn verraten hatten: Passe dich dem Feind an.
Yarik musste nur eine Uniform der Wachen auftreiben und verhindern, dass man ihn enttarnte, was ein gewisses Risiko mit sich trug.
Der junge Assassin sprang in den Baum und sah sich um. Er brauchte einen Wachen. Einen einzigen, der alleine durch die Stadt wanderte, weil sein Dienst beendet war oder weil er etwas Verdächtigem in der Stadt nachging.
Wieder verharrte Yarik eine Weile in seinem Versteck bis er sich aus dem Baum schwang und in einer Gasse verschwand. Es würde zu lange dauern und zu riskant werden auf eine Wache zu warten. Er musste sich selbst helfen.
Schnellen Schrittes und doch auf Lautlosigkeit bedacht ging Yarik durch die Straßen bis er dem Burgtor gegenüberstand. Er hockte hinter zwei Kisten und beobachtete die Wachen, die sich unterhielten und ab und zu in Gelächter ausbrachen. Sie waren unvorsichtig, was ein einfaches Spiel für Yarik ankündigte.
Er nahm ein kleines Steinchen und warf es aus der Gasse. Es kullerte bis an die Füße einer Wache. Die beiden Soldaten hielten Inne und sahen sich an. Dann nickte der eine dem anderen zu. Der Plan funktionierte. Eine Wache kam auf Yarik zu. Er ging weiter die Strße hinunter, damit die Wache am Tor nicht sah, was geschah. Dann schwang er sich auf ein Dach.
Als die Wache genau unter ihm stand, sprang er lautlos von dem Dach und setzte sie außer Gefecht. Yarik zog sich die Uniform der Wachen an und fesselte den ohnmächtigen Mann am Boden.
Ein schwieriger Teil folgte. Yarik musste nun die andere Wache täuschen. Zu seinem Glück besaß die Uniform einen Helm, den man schließen konnte. Wenigstens dachten die Leute, dass ein Angriff jederzeit geschehen konnte. In dieser Hinsicht waren sie nicht so blauäugig und sorgten vor. Sie hätten aber besser für mehr Wachen in der Stadt gesorgt. Yarik grinste und ging auf die verbleibende Wache am Tor zu.
"Und?", fragte die Wache.
Yarik schüttelte seinen Kopf.
"Gut, wo waren wir?"
Wenn die Wache Yarik den Rücken zukehren würde, war es so weit. Um es zu beschleunigen, deutete Yarik mit einer Handbewegung hinter die Wache. Diese wandte sich um und verlor im Nu ihr Bewusstsein.
Yarik versteckte sie nur noch hinter der Tür, die die Wachen ins Schloss führte, fesselte sie und setzte seinen Weg fort.
Er war fast enttäuscht. Bis jetzt fand er nicht, dass dieser Auftrag eine Herausforderung war, bei der er die Hilfe eines anderen Assassin benötigte. Es kam ihm vor, als könnten sogar auszubildende Assassine diese Order ausführen. Bis auf den Zeitdruck, den Yarik immer mehr zu spüren bekam, war es kein großes Problem gewesen in die Burg zu gelangen. Er musste sich langsam beeilen, wenn er vor Sonnenaufgang aus der Stadt sein wollte.
Wachen waren auch in der Burg nur wenige vorhanden, was Yariks Sicherheit steigerte und seine Vorsicht minderte. Er ging geradewegs den Weg, der ihn zu seinem Ziel führte, achtete nicht mehr darauf keine Aufmerksamkeit zu erregen und grüßte immer, wenn er einer Wache begegnete, diese.
Als er endlich vor der Tür stand, versuchte er wieder in die Dunkelheit einzutauchen. Das Mädchen durfte ihn nicht entdecken, weil sie wahrscheinlich nach den Wachen rufen würde und dann wäre Yarik verloren.
Vorsichtig öffnete er die Tür und schlich sich ohne ein Geräusch zu machen hinein. Dann schloss er die Tür wieder und sah sich nach einem geeigneten Winkel um, damit er etwas durchatmen konnte. Yarik stellte sich neben einen massiven Schrank, der dem Bett gegenüber stand. Das Licht des Mondes, das durch ein Fenster auf das Bett fiel, gab ein teures Betttuch ohne jegliche Falte zu erkennen. Zwischen diesem und einem weiteren Fenster stand ein Tisch mit einem Spiegel, auf dem verschiedene Töpfchen und Kästen standen. Vor dem Tisch stand ein Hocker, auf dem eine Tasche lag. Vor Yarik erstreckte sich ein edler Teppich.
Keine Falten... Yariks Blick fiel wieder auf das Bett. Es war leer. Er erstarrte. Wo war das Mädchen? Es sollte schlafen. In diesem Zimmer. Oder hatte sich Yarik im Zimmer geirrt? Er ging den Plan der Burg in Gedanken durch.
Nein, er hatte sich nicht im Zimmer geirrt.
Yarik näherte sich dem Bett. Er wollte sich vergewissern, dass das Mädchen wirklich nicht im Bett lag. Vielleicht spielten seine Augen ihm ja nur einen Streich und das Mädchen verbarg sich unter den vielen Kissen und anderen Decken die sich auf dem Bett befanden.
Sie war wirklich nicht da.
Eine Art Panik legte sich über Yarik. Waren seine Bemühungen umsonst gewesen? Wieso hatte man ihm nichts davon gesagt, dass das Mädchen heute nicht in seinem Zimmer war? War es eine Falle gewesen? Würden gleich Wachen in das Zimmer eindringen und ihn gefangen nehmen? Wer hatte gewusst, dass die Assassine die Entführung für heute geplant hatten?
Aus Sorge zog sich Yarik die Uniform der Soldaten aus und legte die Waffen an seine Assassinkleidung an. Nun fühlte er sich sicherer. Er konnte sich besser bewegen, war an die Dunkelheit angepasst, weil er schwarz trug, und hatte seine Waffen griffbereit.
Hinter ihm erklang ein Kichern. Yarik versteinerte. Das Kichern kam näher.
"Vermisst du jemanden?"
Es war eine Mädchenstimme. Sie klang süßlich und zynisch zugleich.
Yariks Versteinerung löste sich etwas, sodass er sich langsam umdrehen konnte. Er konnte es einfach nicht glauben. Er war entdeckt worden.
Hinter Yarik stand ein Mädchen mit langem schwarzen Haar und dunklen Augen. Es lächelte Yarik lieblich an und trug ein Nachtkleid. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt kam es weiter auf Yarik zu.
"So sieht also ein Assassin aus? Ich hatte mir euch immer ganz anders vorgestellt. Erwachsener und muskulöser und nicht so unvorsichtig."
Yarik sah dem Mädchen in die Augen. Woher wusste sie so genau, dass er ein Assassin war? Warum hatte sie keine Angst?
Er durfte sich nicht täuschen lassen. Sie hatte ihn in der Gewalt. Ein kleiner Schrei von ihr und die Wachen würden in den Raum kommen. Es sei denn, er würde dafür sorgen, dass sie ihr Bewusstsein verlor, ohne ihr eine Chance zu geben einen Laut zu machen. Es wäre ganz einfach. Sie war ein Mädchen und schwächer als er. Er hatte Erfahrung darin Leuten ihr Leben zu nehmen oder sie außer Gefecht zu setzen. Dann wäre es auch keine Schwierigkeit sie aus der Burg zu verschleppen.
Er würde mit nur einer Bewegung hinter ihr stehen und ihr Blut für wenige Herzschläge zum stehen bringen. Dann wäre sie ohnmächtig. Oder er konnte ihr für einen bestimmten Zeitraum das Atmen verwähren. Wenn sie bewusstlos war, würde er ihr das Atmen wieder erlauben.
"Mach dir keine Umstände."
Ein schiefes Lächeln umspielte die Lippen des Mädchens.
Yarik fiel das Luftholen plötzlich um einiges schwerer. Sein Brustkorb schmerzte immer dann, wenn er sich weitete. Er atmete nun flach.
"Du bist hier, um mich mitzunehmen, oder?", fragte das Mädchen.
Wie sollte er reagieren? War es eine Falle? War es keine Falle? War er in Gefahr, wenn er die Wahrheit sagte? Was erwartete ihn, wenn er sagte, was er dachte?
"Keine Angst. Ich werde dir keine Probleme bereiten. Du musst mir nur etwas Zeit geben, damit ich mich umziehen kann. Schließlich ist es etwas... unschicklich, in einem Nachtgewand durch die Stadt zu laufen, nicht wahr? Ich habe sogar schon meine Tasche gepackt, wie du siehst."
Das Mädchen deutete auf den Hocker vor dem Schminktisch.
Yarik war verwirrt. Wieso ging jemand freiwillig mit einem Assassin mit? Hatte sie keine Angst vor einem verfrühten Tod?
"Ach herrje..." Das Mädchen verdrehte seine Augen. "Dreh dich einfach um. Ich verspreche auch, dass ich nicht weglaufe."
Jetzt war es eindeutig zu spät. Yarik fiel aus der Dunkelheit. Er legte alles ab, was einen Assassin ausmachte.
"Was soll das?!", platzte es aus ihm.
Das Mädchen grinste.
"Wieso willst du freiwillig mit einem Assassin mitgehen?! Weißt du nicht wie gefährlich das ist?!"
Yarik schrie schon fast. Das Mädchen wirkte nun verängstigt, was Yarik auch wollte. Doch es war nicht die Angst, die Yarik gerne gehabt hätte. Schnell hielt das Mädchen Yariks Mund zu.
"Bist du verrückt?! Ich dachte du wärst ein Assassin? Solltest du da nicht vorsichtig sein und nur flüstern und nicht rumbrüllen? Die Wachen werden dich noch hören und wenn sie dich entdecken..."
Yarik schmollte. Ein Mädchen, das nicht bei den Assassinen aufgewachsen war, jünger als er war und dazu noch ziemlich klein, kommandierte ihn herum und wies ihn zurecht.
Er beschloss, niemandem im Dorf von dieser Peinlichkeit zu erzählen. Er würde sein Leben lang nur noch Aufträge bekommen, bei denen er nicht mit Menschen zu tun haben würde und die eigentlich für die Auszubildenden bereit gehalten wurden. Bei dem Gedanken daran, nur noch niedere Arbeit zu verrichten, stieg ihm Zornesröte ins Gesicht.
"Du bist ein richtig Temperamentvoller, was?", bemerkte das Mädchen und nahm die Hand von Yariks Mund.
Er sah es noch immer wütend und zugleich schmollend an.
"Gut, ich ziehe mich jetzt um. Würdest du dich bitte umdrehen?"
Yarik knirschte mit den Zähnen, tat aber, was das Mädchen ihm sagte. Während es sich umzog, stellte sich Yarik einige sehr schmerzvolle Foltermethoden vor, die er an diesem Mädchen testen konnte. Schließlich lag ein längerer Weg vor ihnen, der nicht langweilig werden durfte und da durfte Yarik sich doch auch ein bisschen Spaß erlauben? Außerdem wäre dies ein kleiner Vorgeschmack auf das, was dem Mädchen bevorstand. Er glaubte nicht, dass seine Auftraggeber das Mädchen entführten und dann gut behandelten. Sie mussten Magnus schon etwas bieten, damit er seinen Einfluss auf den König nutzte.
Ein sanfter Druck auf seinem Arm ließ ihn herumfahren. Das Mädchen stand neben ihm. Gekleidet in eine Hose und ein einfaches Hemd. Die Haare hatte es unter einer Mütze versteckt. Ebenfalls hatte es sich eine Schürze umgebunden.
"Du solltest die Uniform der Wachen wieder anziehen. Sonst wird es schwer aus der Burg zu kommen", erklärte das Mädchen Yarik.
Er knirschte wieder mit den Zähnen.
"Und was willst du darstellen?" Er gab sich keine große Mühe die Wut in seiner Stimme zu verbergen.
"Also wirklich! Bist du blind? Ich bin ein Küchenjunge!"
Yarik zog mit einem Widerwillen die Uniform der Wachen an und versteckte seine Waffen in den Hohlräumen, die seine schmale Figur hinterließen. Dann stellte er sich neben das Mädchen und sah es an.
"Und wieso geht ein Wache mit einem Küchenjungen?", fragte er verächtlich.
Dieses Mädchen hatte sich bestimmt auch für diesen Fall etwas überlegt.
"Ich habe Lebensmittel gestohlen und du sollst sicherstellen, dass ich auch wirklich den inneren Ring verlasse."
Yarik verdrehte seine Augen. Etwas so simples konnte sich nur ein kleines Kind einfallen lassen. Mit einem Seufzer stieß er die Tür auf und zog das Mädchen hinter sich her. Es widersetzte sich nicht und folgte ihm ohne einen Ton von sich zu geben.
Yarik fand es auf eine Art beruhigend. Er musste auf diese Weise keinen bewusstlosen Körper herumschleppen und konnte sich frei bewegen. Trotzdem versuchte er sich auf seine Umgebung zu konzentrieren, was in seinem Zustand ein schwieriges Unterfangen war. Er befand sich nicht in der Dunkelheit, die ihn zu einem vollwertigen Assassin machte.
Als er an eine Ecke trat, blieb er abrupt stehen, da sich ihnen eine andere Wache näherte. Er grüßte die Wache, doch die Wache blieb stehen.
"Na was haben wir denn da?", sagte die Wache schmierig.
Yarik zog das Mädchen etwas hinter sich. Er mochte es nicht, wie die Wache es ansah.
"Einen kleinen Dieb. Hat wohl Lebensmittel aus der Küche gestohlen. Ich soll sicher stellen, dass er wieder in die Armenviertel gelangt", rechtfertigte sich Yarik.
"Eine diebische Küchenschabe... Sollen wir nicht unseren Spaß mit ihr haben?"
Der Wachmann zog das Mädchen an der Mütze zu sich.


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